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Gleichwohl müsse man erkennen, dass gerade in der Usinger Innenstadt die Verkehrsverhältnisse alles andere als optimal seien. Der Durchgangs- und Begegnungsverkehr von PKWs und LKWs in der Obergasse und an vielen anderen Stellen der Innenstadt, stelle ein großes Risiko für Radfahrer und Fußgänger dar. Dazu dürfe man auch die Lärm- und Emissionsbelastung für die Innenstadt ebenfalls nicht außer Betracht lassen. Dies gehe sowohl zulasten der Gesundheit der Bewohner wie auch der Einkaufsqualität für die Geschäftsleute der Innenstadt.

Doch selbst wenn die von BUND, ADFC und dem Grünen Stadtverordneten Rüdiger Maaß angeprangerten Missstände in einigen Punkten zurecht aufgezeigt würden, sei es wohlfeil, hier pauschal der Stadtverwaltung die Verantwortung für alle Missstände zuzuschreiben. So wüssten auch die Grünen sehr genau, dass bei der Umgestaltung der Neutorstraße, der Kreuzung am Erlenhoff und bei der Umgestaltung der Innenstadt mit der B456 und der B275 stets Bundesstraßen betroffen seien. Diese umzugestalten, stelle sich als sehr schwierig dar. Veränderungen müssten stets von HessenMobil, welches dem Hessischen Verkehrsministerium angegliedert sei, genehmigt werden. Dies habe sich zuletzt bei einer von der Stadtverwaltung geplanten Umgestaltung der Zitzergasse gezeigt. Nach der Vorstellung der Stadt Usingen sollte die Straße halbseitig gepflastert werden, um die Fläche Parkplätze attraktiver und mit Pflanzbeeten zu gestalten. Doch dies wurde von HessenMobil aus verkehrstechnischen Gründen untersagt. Die Usinger CDU habe sich auch – gemeinsam mit anderen Fraktionen – für einen Kreisverkehr an der „Erlenhoffkreuzung“ eingesetzt. Doch auch hier habe die Straßenverkehrsbehörde, die in der Verantwortung des Grünen Landesministers Tarek Al-Wazir steht, keine Bereitschaft gezeigt. Jackson betont: „Es zeigt sich immer wieder, wenn wir in der Usinger Innenstadt Veränderungen an den Bundesstraßen wollen, dann fehlt es nicht am politischen Willen oder am Geld. Es fehlt an der Bereitschaft von HessenMobil, sich zu bewegen. Erst wenn die Bundesstraßen auf die Umgehungsstraße gelegt sind, sind wir wieder Herr im eigenen Hause und können über die Gestaltung der Straßen verfügen. Dann können wir frei über unsere Gestaltung der Straßen entscheiden.“ Seit Jahren setze man sich mit großer Kraft dafür ein, dass die Nord-Ost-Umgehung Realität werde. Zur Wahrheit gehört aber auch, dass die Grünen und der BUND sich gegen diese große Entlastung für die Usinger Innenstadt wehrten und aus Gründen des Naturschutzes ablehnten. Die Klagen und Einwendungen der Umweltverbände, die sich die Grünen auch immer wieder argumentativ zu eigen machten, führten dazu, dass die Umsetzung der Umgehungsstraße immer weiter verzögert werde. Dies sei der hauptverantwortliche Grund dafür, dass man sich bis heute in langwierigen Planungsprozessen befände und immer noch auf die Umgehungsstraße warte. „Man kann ideologisch argumentieren, dass alle weniger Auto fahren sollen und man kann den Schwerlastverkehr verteufeln. Realistisch muss man aber feststellen, dass unser schönes Usingen verkehrstechnisch vollkommen überfordert ist mit dem stetig zunehmenden Durchgangsverkehr.“ Die Region wächst nun auch bis tief in das Weilburger Umland und alles wird durch Frankfurt angezogen. Es habe sich bei der Straßensanierung und den großen Verkehrsbehinderungen im letzten Jahr gezeigt, wie wichtig diese Bundesstraßen für die gesamte Region sind.

Den Bedarf nach automobilem Verkehr wird man nicht ideologisch wegargumentieren können. Auch die Grünen haben dies mit den Forderungen nach stärkerer Förderung für E-Mobilität offenbar erkannt. Dies zeige, dass auch in Zukunft Straßen gebraucht würden. „Deshalb brauchen wir die Umgehungsstraße. Wir möchten nicht, dass unsere Straßen für Begegnungsverkehr mit LKW ausgelegt sein müssen, sondern sowohl die Interessen des Individualverkehrs wie auch der Radfahrer und Fußgänger in Einklang gebracht werden können,“ meint auch CDU-Parteivorsitzender Dr. Christoph Holzbach.

Die CDU-Fraktion Usingen habe in den letzten Jahren mit über 80.000,- Euro viel Geld in den städtischen Haushalt für künftige Maßnahmen eingestellt, um die Verhältnisse für Radfahrer zu verbessern. Da in der CDU Usingen auch viele begeisterte Radfahrer aktiv seien, habe man kleinere Mängel an Wegen und Beschilderung immer wieder an die Stadtverwaltung und Bürgermeister Steffen Wernard (CDU) kommuniziert. Diese Mängel würden dann auf dem kurzen Dienstweg durch den städtischen Bauhof behoben. Man warte also auch nicht die Umgehungsstraße ab, bis Veränderungen vorgenommen würden. Der große Befreiungsschlag gelänge jedoch erst, wenn die Umgehungsstraße umgesetzt werde, ist die Usinger CDU überzeugt. In dem Zusammenhang erscheine es auch verwunderlich, dass gerade von den Umweltverbänden kritisiert werde, dass bestimmte Radwege „nur“ mit wassergebundenen Decken bedeckt und nicht asphaltiert seien. Die aufgezählten Wege seien fast allesamt Wege, die durch den Wald führten. Wo sonst immer auf Entsiegelung gepocht werde, werde hier mitten in der Natur eine Asphaltierung mit einhergehender Versiegelung des Bodens und begleitende Straßenbeleuchtung gefordert. „Das ist wirklich Ökopopulismus in Reinform. Auf der einen Seite lehnt man die Umgehungsstraße wegen der Flächenversieglung ab und auf der anderen Seite fordert man für Radfahrwege asphaltierte und beleuchtete Straßen mitten durch den Wald. Da passt für uns etwas nicht zusammen“, erklärt Jackson und schließt mit einer Bitte: „Wollten die Beteiligten konstruktiv an der Lösung der Probleme mitarbeiten und nicht nur pauschal kritisieren, könnten sie ihre guten Kontakte zum Grünen Verkehrsminister Al-Wazir nutzen, um sich mit uns für eine Erleichterung der Usinger Innenstadt einzusetzen. Dies eröffnet uns mit Blick auf eine fahrradfreundliche Stadt ganz neue Möglichkeiten.“

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